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Tobelhocker

Ausgeblendet 

 

Eine Annäherung an die Thematik der „Tobelhocker und Tobelflieger“

 

 

Am Dorfrand von Triesen liegt das Lawena-Tobel, ein ehemaliger Verbannungsort der Hexenverfolger. Es liefert noch bis heute den Nährboden für eine sagenumwobene Geschichte einer Randgruppe.

Als „Tobelhocker“ wurden die Nachkommen von Denunzianten der letzten Hexenverfolgung in Triesen bezeichnet, die noch 12 Generationen später mit einem vermeintlichen Fluch stigmatisiert wurden.

Die Volkssage erzählt »…die Brenner*, welche nicht gut genug für die Hölle, in ein finsteres Tobel, da wo man zur Alp Lawena geht gebannt sind und dort sitzen stumm und starr; denn ihr Herz war auch hart, wie Stein… «

Zu dieser heiklen Thematik gibt es kaum bildnerische Überlieferungen, da offenbar die Prozesse weitgehend ausgeblendet und aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt wurden.

Die ganze Schwere dieser Tobelhocker Thematik und die bis heute anhaltende Tabuisierung unter der Bevölkerung in Triesen, (Ehrenbeleidigungsprozesse bis in die 1920 Jahre) motivierten mich, mich fotografisch tiefer mit dem Tobel und seiner Dorfgeschichte auseinander zu setzen.

Es ist ein Nachspüren ohne zu verurteilen - ein rein emotionales Empfinden zu dieser Thematik - ohne Anspruch auf einen wahren Hintergrund.

Die gezeigten Fotografien entstanden in einer Langzeitstudie, die in der Ausstellung auf Archivboxen präsentiert werden und das Ausblenden nochmals untermalen.

Die Fotografien entstanden durch Mehrfachbelichtung teils in der Kamera und teils mit Photoshop. Daraus entwickelte sich etwas Mystisches; nicht ganz Greifbares und ein nicht ganz an die Oberfläche kommendes latentes Bild.

Das kommt doch der Wahrheit der ganzen Geschichte sehr nahe.

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